Ein liebes Hallo von meiner Seite an diesem wunderschönen Sonntag. Auch dieser Monat startet mit einem Interview, mit dem ich euch nun viel Vergnügen wünsche. Ich jedenfalls war sehr gebannt beim Lesen der folgenden Worte. Vielen dank dafür liebe Livia!
Wie bist du darauf
gekommen, genau das Studium zu wählen?
Mit
Germanistik kann man recht viel machen, es kommt da nur auf gute Praktika an
und Kunstgeschichte klang als Nebenfach am interessantesten. Aber es war, um
ganz ehrlich zu sein, mehr oder weniger eine Notlösung, weil ich eigentlich gar
nicht so richtig wusste, was ich studieren sollte, geschweige denn, was ich werden sollte! Letzteres weiß ich immer
noch nicht ganz genau aber das Studium interessiert mich wirklich sehr und ich
denke, das ist ein guter erster Schritt in die richtige Richtung.
Was wäre dein
Traumberuf nach dem Studium?
Vor einem
Jahr noch hätte ich ganz klar gesagt: Redakteurin bei der Vogue. Zur Zeit
entdecke ich aber mehr und mehr Berufe in der Mode- und auch Kunstbranche, sodass ich jetzt einfach nur
sagen kann: Ein Beruf, für den ich
morgens gern aufstehe (wobei ich zur Vogue natürlich niemals nein sagen
würde).
Was fasziniert dich
am Thema Mode bzw. der Kunst?
Faszinierend ist vor allem, welche Reaktionen Mode und auch Kunst hervorrufen. Beide sind Mittel des Mitteilens, wobei Mode neben dem ästhetischen Aspekt auch noch eine praktische Funktion erfüllt. Außerdem sollte nicht verkannt werden, wie viel Arbeit, Herzblut und Zeit in ein Kunstwerk aber auch in eine Haute Couture Robe investiert wird. Und bei beiden Bereichen wird ein/e TrägerIn bzw. ein/e BetrachterIn benötigt, damit sie voll und ganz wirken kann. Ein Kleidungsstück, sowie ein Kunstwerk, können beide getrennt voneinander aber auch zusammenhängend in einem großen sozialen und historischen Kontext gedeutet und dennoch individuell und manchmal sogar humorvoll interpretiert werden und das ist das Schöne daran.
„Modefaucon“
hat sich als solches erst mit der Zeit herauskristallisiert. Aber mit dem
Bloggen grundsätzlich habe ich angefangen, weil ich es damals interessant fand,
mir meine eigene Meinung über manche Dinge zu bilden. Natürlich ging es dabei
ausschließlich um die schönen Dinge des Lebens.
Wie viel Zeit investierst du wöchentlich in die Seite?
Genau
beziffern kann ich das nicht, denn grundsätzlich kreisen meine Gedanken den
ganzen Tag lang über dieses und jenes, ich bin da ein bisschen philosophisch
angehaucht und nicht alles davon ist nennenswert und hat Substanz, dennoch hat
das auch immer etwas mit meinem Blog zu tun. Auf Modefaucon werden aber immer
nur die Themen ausformuliert, die es meiner Meinung nach dann auch Wert sind.
Hast du dir Ziele gesetzt für Modefaucon? Wenn ja, welche
wären das?
Das Schreiben
und Fotografieren an sich ist zu einer großen Leidenschaft von mir geworden,
sodass ich das Bloggen größtenteils für mich selbst tue. Ein Ziel von mir ist
es aber meinen Lesern zu zeigen, dass sie sich nicht dafür schämen sollten,
wenn sie einen Trend ganz furchtbar finden oder ihr Lieblingsteil bei Anna
Wintour auf der schwarzen Liste stehen würde. Ich versuche zu vermitteln, dass
niemandem Grenzen gesetzt sind, schon gar nicht in der Mode und dass jedes
Abweichen von der Norm manchmal absolut notwendig ist.
Du studierst und lebst zurzeit in Frankfurt. Sicher war das
anfangs eine große Umstellung für dich. Gibt es deiner Meinung nach irgendwelche Gemeinsamkeiten, die beide Städte vereinen?
Ich finde es
ziemlich schwierig, Gemeinsamkeiten zwischen Wolfsburg und Frankfurt zu finden,
das eine ist die geliebte Heimat, das andere mein neues Zuhause, das sich erst
noch behaupten muss. Eine Sache lässt sich aber grundsätzlich feststellen,
nämlich, dass jede Stadt fundamental von etwas geprägt ist. In Wolfsburg ist es
Volkswagen und in Frankfurt ist es das Finanzmetier (ich möchte die beiden
Städte aber nicht nur darauf reduzieren). Ansonsten vergleiche ich Städte
generell nur ungern, denn Vielfalt macht doch alles interessanter und alle
haben ihre Vor- und Nachteile.
Wie sieht es mit Wolfsburg deiner Meinung nach modetechnisch
aus?
Eins ist
natürlich klar: Wolfsburg ist kein Mode-Mekka und das will man auch gar nicht.
Die Wolfsburger legen viel Wert auf ein gepflegtes Aussehen und achten dabei
auf Qualität, wenngleich sie ihr Geld nicht zum Fenster rauswerfen, sondern
achtsam damit umgehen. Auffällig ist aber, dass sie sehr gerne für größere Shoppingtrips
in andere Städte entfliehen. Zuhause werden da eher kleinere Stadtbummel und
Noteinkäufe erledigt. Ich finde es deshalb gut, dass beispielsweise das Outlet
erweitert wird und die Stadt generell sehr bemüht ist, für ihre Bewohner
attraktiv zu bleiben.
Was vermisst du an Wolfsburg am meisten, wenn du gerade in
Frankfurt bist?
Am meisten
vermisse ich neben meiner Familie und unserem Hund die vergleichsweise leere
Fußgängerzone. In Frankfurt ist nämlich auf der Zeil zu jeder Zeit einiges los,
das ist manchmal nervig und vor allem stressig. Ich vermisse auch die leckere
Pizza aus dem Incontri, meinen Lieblingschinesen und die ruhige und entspannte
Atmosphäre im Café Supperleggera. Zum Letzteren habe ich aber schon ein Pendant
auf der Berger Straße gefunden.
Wo siehst du Wolfsburg in 10 Jahren?
Für das
Zukunfts-Wolfsburg in 10 Jahren sehe ich keine gigantische Veränderung. Ich
denke, Wolfsburg wird weiterhin mit der Zeit gehen und sich ihr dementsprechend
anpassen, wobei der Fokus dabei auch künftig auf die Familienfreundlichkeit
gerichtet wird.
Was würdest du an der Stadt Wolfsburg verändern, wenn du die
Möglichkeit dazu hättest?
Nun, ich
persönlich würde versuchen, Zara in der City-Galerie einzuquartieren, mehr
Werbung für kulturelle Angebote zu machen, diese auch zu optimieren und zu
erweitern und aus dem alten Airport entweder etwas Gescheites mit Niveau zu
zaubern oder es ganz zu schließen.
Den Link zu Livias Blog findet ihr übrigens mit diesem Klick.
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