Sonntag, 2. März 2014

Stimmen aus Wolfsburg - Livia Auer von Modefaucon

Ein liebes Hallo von meiner Seite an diesem wunderschönen Sonntag. Auch dieser Monat startet mit einem Interview, mit dem ich euch nun viel Vergnügen wünsche. Ich jedenfalls war sehr gebannt beim Lesen der folgenden Worte. Vielen dank dafür liebe Livia! 






Wie bist du darauf gekommen, genau das Studium zu wählen?
Mit Germanistik kann man recht viel machen, es kommt da nur auf gute Praktika an und Kunstgeschichte klang als Nebenfach am interessantesten. Aber es war, um ganz ehrlich zu sein, mehr oder weniger eine Notlösung, weil ich eigentlich gar nicht so richtig wusste, was ich studieren sollte, geschweige denn, was  ich werden sollte! Letzteres weiß ich immer noch nicht ganz genau aber das Studium interessiert mich wirklich sehr und ich denke, das ist ein guter erster Schritt in die richtige Richtung.

Was wäre dein Traumberuf nach dem Studium?
Vor einem Jahr noch hätte ich ganz klar gesagt: Redakteurin bei der Vogue. Zur Zeit entdecke ich aber mehr und mehr Berufe in der Mode- und auch  Kunstbranche, sodass ich jetzt einfach nur sagen kann: Ein Beruf, für den ich  morgens gern aufstehe (wobei ich zur Vogue natürlich niemals nein sagen würde).

Was fasziniert dich am Thema Mode bzw. der Kunst?

Faszinierend ist vor allem, welche Reaktionen Mode und auch Kunst hervorrufen. Beide sind Mittel des Mitteilens, wobei Mode neben dem ästhetischen Aspekt auch noch eine praktische Funktion erfüllt. Außerdem sollte nicht verkannt werden, wie viel Arbeit, Herzblut und Zeit in ein Kunstwerk aber auch in eine Haute Couture Robe investiert wird. Und bei beiden Bereichen wird ein/e TrägerIn bzw. ein/e BetrachterIn benötigt, damit sie voll und ganz wirken kann. Ein Kleidungsstück, sowie ein Kunstwerk, können beide getrennt voneinander aber auch zusammenhängend in einem großen sozialen und historischen Kontext gedeutet und dennoch individuell und manchmal sogar humorvoll interpretiert werden und das ist das Schöne daran.


Wie bist du darauf gekommen, das Blog „Modefaucon“ ins Leben zu rufen?
„Modefaucon“ hat sich als solches erst mit der Zeit herauskristallisiert. Aber mit dem Bloggen grundsätzlich habe ich angefangen, weil ich es damals interessant fand, mir meine eigene Meinung über manche Dinge zu bilden. Natürlich ging es dabei ausschließlich um die schönen Dinge des Lebens.


Wie viel Zeit investierst du wöchentlich in die Seite?
Genau beziffern kann ich das nicht, denn grundsätzlich kreisen meine Gedanken den ganzen Tag lang über dieses und jenes, ich bin da ein bisschen philosophisch angehaucht und nicht alles davon ist nennenswert und hat Substanz, dennoch hat das auch immer etwas mit meinem Blog zu tun. Auf Modefaucon werden aber immer nur die Themen ausformuliert, die es meiner Meinung nach dann auch Wert sind.


Hast du dir Ziele gesetzt für Modefaucon? Wenn ja, welche wären das?
Das Schreiben und Fotografieren an sich ist zu einer großen Leidenschaft von mir geworden, sodass ich das Bloggen größtenteils für mich selbst tue. Ein Ziel von mir ist es aber meinen Lesern zu zeigen, dass sie sich nicht dafür schämen sollten, wenn sie einen Trend ganz furchtbar finden oder ihr Lieblingsteil bei Anna Wintour auf der schwarzen Liste stehen würde. Ich versuche zu vermitteln, dass niemandem Grenzen gesetzt sind, schon gar nicht in der Mode und dass jedes Abweichen von der Norm manchmal absolut notwendig ist.


Du studierst und lebst zurzeit in Frankfurt. Sicher war das anfangs eine große Umstellung für dich. Gibt es deiner Meinung nach irgendwelche Gemeinsamkeiten, die beide Städte vereinen?
Ich finde es ziemlich schwierig, Gemeinsamkeiten zwischen Wolfsburg und Frankfurt zu finden, das eine ist die geliebte Heimat, das andere mein neues Zuhause, das sich erst noch behaupten muss. Eine Sache lässt sich aber grundsätzlich feststellen, nämlich, dass jede Stadt fundamental von etwas geprägt ist. In Wolfsburg ist es Volkswagen und in Frankfurt ist es das Finanzmetier (ich möchte die beiden Städte aber nicht nur darauf reduzieren). Ansonsten vergleiche ich Städte generell nur ungern, denn Vielfalt macht doch alles interessanter und alle haben ihre Vor- und Nachteile.


Wie sieht es mit Wolfsburg deiner Meinung nach modetechnisch aus?
Eins ist natürlich klar: Wolfsburg ist kein Mode-Mekka und das will man auch gar nicht. Die Wolfsburger legen viel Wert auf ein gepflegtes Aussehen und achten dabei auf Qualität, wenngleich sie ihr Geld nicht zum Fenster rauswerfen, sondern achtsam damit umgehen. Auffällig ist aber, dass sie sehr gerne für größere Shoppingtrips in andere Städte entfliehen. Zuhause werden da eher kleinere Stadtbummel und Noteinkäufe erledigt. Ich finde es deshalb gut, dass beispielsweise das Outlet erweitert wird und die Stadt generell sehr bemüht ist, für ihre Bewohner attraktiv zu bleiben.


Was vermisst du an Wolfsburg am meisten, wenn du gerade in Frankfurt bist?
Am meisten vermisse ich neben meiner Familie und unserem Hund die vergleichsweise leere Fußgängerzone. In Frankfurt ist nämlich auf der Zeil zu jeder Zeit einiges los, das ist manchmal nervig und vor allem stressig. Ich vermisse auch die leckere Pizza aus dem Incontri, meinen Lieblingschinesen und die ruhige und entspannte Atmosphäre im Café Supperleggera. Zum Letzteren habe ich aber schon ein Pendant auf der Berger Straße gefunden.


Wo siehst du Wolfsburg in 10 Jahren?
Für das Zukunfts-Wolfsburg in 10 Jahren sehe ich keine gigantische Veränderung. Ich denke, Wolfsburg wird weiterhin mit der Zeit gehen und sich ihr dementsprechend anpassen, wobei der Fokus dabei auch künftig auf die Familienfreundlichkeit gerichtet wird.


Was würdest du an der Stadt Wolfsburg verändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?
Nun, ich persönlich würde versuchen, Zara in der City-Galerie einzuquartieren, mehr Werbung für kulturelle Angebote zu machen, diese auch zu optimieren und zu erweitern und aus dem alten Airport entweder etwas Gescheites mit Niveau zu zaubern oder es ganz zu schließen.





Den Link zu Livias Blog findet ihr übrigens mit diesem Klick

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